Nach der Veröffentlichung des Artikels “Japanisch lernen – Wie fängt man an?” folgen weitere Ansätze wie man Japanisch lernen kann. Die positive Rückmeldung vieler Leser hat uns dazu bewegt einen weiteren Artikel zu schreiben. Drei weitere Lernansätze werden vorgestellt:
1. Dialoge und Sätze
2. Audiopodcasts und Hörbücher
3. Bildwörterbücher
1. Japanisch lernen mit Sätzen und Dialogen
Das sture Auswendiglernen von Vokabeln ist nicht für jeden effektiv. Eine interessante Alternative ist es Wörter durch ganze Sätze zu lernen. Dadurch lernt man die Vokabel im jeweiligen Kontext richtig anzuwenden . Im Folgenden stellen wir einige Möglichkeiten vor Japanisch mit Hilfe von Sätzen zu lernen.
Tanaka Corpus in der Software Stackz Dictionary
Die Satz-Beispiele von Tanaka Corpus bilden eine der ersten Datenbanken für Japanische Beispielsätze. In der Vergangenheit wurden die Beispielsätze der Tanaka-Corpus-Sammlung wegen Fehler kritisiert. Viele Fehler wurden mittlerweile korrigiert. Die aktuellste Datenbank von Tanaka Corpus kann man hier herunterladen (siehe Download).
Wie kann man nun die Datenbank mit Beispielsätzen nutzen? Abgesehen von der Online-Suche nutze ich die Datenbank mit der Software Stackz Dictionary. Im letzten Japanisch-Lernen-Artikel wurde “Stackz Pocket” für Smartphones bereits vorgestellt. Mit Stackz kann man Vokabel-Listen erstellen und abfragen. Zu zahlreichen Japanisch-Bücher können die Vokabellisten hier herunterladen (auch Deutsche Bücher sind unter der Rubrik Education “program lists” vertreten).
Die Desktop-Version biete viele weitere Funktionen wie z. B. das Wörterbuch.
Lernt man Vokabeln wie in der folgenden Abbildung und stößt auf unbekannte Kanjis (1) , kann man diese Im Wörterbuch mit einem Klick nachsehen (2). Das Wörterbuch zeigt alle installierten Übersetzungen an, weitere Information zu den jeweiligen Kanjis können abgerufen werden (3). Es sind kostenfreie Wörterbuch-Dateien für ENG-JP und DE-JP erhältlich. Die meisten Dateien und Wörterbücher findet man auf der Stackz-Website.

Stackz Dictionary und Wörterbücher
Nun kommen wir zu den Bespiel-Sätzen von Tanka Corpus, die in Stackz eingebunden werden können. Die Tanka-Corpus-Datei wird über Dictionary-Setup mit Stackz verbunden. Möchte man nun zum Beispiel für das Japanischen Wort “Elektrizität” einen Beispielsatz finden, kann man mit einem Klick Tanaka Corpus durchsuchen (2). In der nächsten Abbildung sind alle Beispiel-Sätze mit dem Japanischen Wort “電気” aufgeführt.

Stackz Dictionary und die Einbindung von Tanaka Corpus für Beispielsätze
Bei schwer zu lernenden Vokabeln kopiere ich die Beispielsätze direkt in den digitalen Vokabelkasten. Wenn die Vokabel beim nächsten Mal abgefragt wird, kann man sie mit dem Beispielsatz besser lernen.
Leider ist die Software Stackz Dictionary kostenpflichtig. Eine kostenfreie und mit weniger Funktionen versehene Version ist die Applikation “KanjiBrowze Standard“. Ich nutze Stackz seit vielen Jahren und kann es sehr empfehlen. Es hat mir oft bei Übersetzungen von Japanischen Texten geholfen und vor allem beim Lernen von Vokabeln.
Tatoeba: Japanische Sätze Lesungen und Übersetzungen finden
Eine herausragende Website um Deutsch-Japanisch Beispielsätze zu finden ist Tatoeba. Ursprünglich basieren die Satzübersetzungen auf der Sammlung “Tanka Corpus” (oben beschrieben). Nach und nach werden Sätze aus allen Sprachen miteinander verknüpft und übersetzt. In Zukunft werden akustische Vertonungen für die Beispielsätze ergänzt.

Beispielsatz in Tatoeba mit dem Stichwort “Geschäftstreffen”.
Auf Tatoeba sucht man zu einem Stichwort ein Beispielsatz. Dabei wählt man die relevanten Sprachen aus wie hier von Deutsch nach Japanisch. In der Abbildung oben suchen wir das Wort “Geschäftstreffen“. Nach einem kurzen Moment erscheinen alle Beispielsätze. Vor allem wenn man keine Kanjis lesen kann hilft die kleingedruckte Lesung in Hiragana über den Kanji. Nichtsdestotrotz sollte man zumindest Hiragana lesen können.
Wer eine kostenfreie Lösung für Beispielsätze sucht und nicht die o.g. Wörterbuch-Funktionen von Stackz benötigt liegt bei Tatoeba genau richtig.
Beispielsätze durch Bücher
Abgesehen von den üblichen Japanisch-Büchern existieren einige wenige, die sich ausschließlich auf Sätze und Dialoge fokussieren. Das Buch “Grundwortschatz Japanisch für junge Leute ist eines davon.
Japanisch lernen durch Hören & Sprechen
Vor allem im Selbststudium kommt das Sprechen häufig zu kurz. Deswegen bietet es sich an mit Audio-Material zu lernen. Hierfür gibt es einige Möglichkeiten wie Podcasts und Hörbücher.
Podcast in Deutsch
Im Netz findet man zahlreiche Audio-Podcasts um Japanisch zu lernen. Leider sind die meisten dieser Angebote aus dem englischen Sprachraum. Das heißt, dass alle Erklärungen und Übersetzungen in Englisch aufgeführt werden. Eine alternative bietet der Blog jpodcast von Sanae Kawamura. Eine Übersicht aller Podcast-Beiträge findet sich auf podcast.de. Die Podcasts können als MP3 heruntergeladen werden und so überall angehört werden.
Audio-Hörbücher frei und online
Wer bereits gute Japanisch-Fähigkeiten besitzt, kann sich an Audio-Bücher heranwagen. Im Japanisch-Netzwerk wurde eine umfangreiche Übersicht von kostenlosen Audio-Büchern geschrieben:
Der Sprachlernkurs: Pimsleur
Die Audio-Hörbücher von “Pimsleur Japanese” sind leider kostenpflichtig und nur in Englisch-Japanisch erhältlich. Wer mit diesen beiden Punkten kein Problem hat, kann einen Blick auf Pimsleur werfen. Die Hörbücher fokussieren sich auf das Sprechen und Verstehen. Durch Dialoge, die wiederholt werden, lernt man Schritt für Schritt wichtige Sätze für alltägliche Situation.
Pimsleur finde ich sehr praktisch, wenn man unterwegs ist. So kann man in der Bahn oder während der Autofahrt prima lernen. Das einzige Problem ist nur, dass man die Dialoge laut und deutlich aussprechen sollte. Ansonsten ist der Lerneffekt eher gering. In der Bahn kann man schnell komisch angeguckt werden, wenn man Japanisch vor sich her flüstert…
Japanisch lernen mit Bildern
Vor kurzem habe ich das Buch “Visuelles Wörterbuch Deutsch-Japanisch” vom Dorling Kindersley Verlag entdeckt. Auf etwa 350 Seiten werden mit zahlreichen Fotos die Deutsche und Japanische Bedeutung der Bilder dargestellt.

Visuelle Bildwörterbücher
Das Buch ist Rubriken wie “Die Menschen”, “Der Einkauf” oder “Das Lernen” gegliedert. Zu den jeweiligen Themen findet man eine gute Auswahl an relevanten Begriffen. Das Lernen mit den Fotos und Abbildungen macht Spaß und ist eine entspannte Alternative zum gewöhnlichen Vokabel-Pauken.
Fazit: viele Möglichkeiten Japanisch zu lernen
In diesem Artikel wurden einige Möglichkeiten dargestellt Japanisch durch mehr Kontext-Bezug zu erlernen. Anstatt nur isolierte Vokabeln zu büffeln ist das Erlernen von ganzen Sätzen hilfreich. Eine weitere Möglichkeit ist es Audio-Podcasts zu hören. Hierdurch erlernt man die richtige Aussprache und steigert sein Hörverständnis. Das Lernen mit visuellen Bildwörterbüchern ist sehr realitätsnah und bietet eine gute Sammlung an relevanten Vokabeln.
Für weitere Anregungen, Ergänzungen und Fragen zum Japanisch lernen sind Kommentare und E-Mails sehr willkommen.
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