Im letzten Artikel „Drei Wege Japanisch zu lernen“ wurde besprochen wie man mit Dialogen, Audio-Vertonungen und Bildern Japanisch lernt. Die Online-Lernplattform iknow.jp vereint all diese Ansätze und verspricht dadurch effizientes und spannendes Lernen.
Iknow: Was bekommt man? Was kostet es?
Der Service iknow ist leider nicht kostenfrei. Momentan werden drei Mitgliedschaften angeboten. Zu besonderen Anlässen werden gelegentlich Rabattaktionen gestartet.
- 12-Monatige Mitgliedschaft: etwa 65 €
- 6-Monatige Mitgliedschaft: etwa 48 €
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Flexibel Pro Monat: 10 € (Stand: 07.01.2012)
Entscheidet man sich für eine der oben genannten Mitgliedschaften kann man die Plattform im jeweiligen Zeitraum uneingeschränkt nutzen.
Momentan kann man Japanisch, Chinesisch und Englisch mit iknow lernen. Leider sind die Übersetzungen aus Japanisch nur in englischer Sprache vorhanden. Deutsch Übersetzungen werden leider nicht angeboten. Zum Lernen der japanischen Sprache stehen insgesamt 6000 Vokabeln zur Verfügung. Alle Vokabeln und Sätze sind vertont und mit Bildern versehen.
Der Lernansatz: Adaptive Lernabfrage
Sprachen lernt man unteranderem durch mentale Bilder. Sieht man z.B. einen Hund erhalten wir von dem Hund eine mentale Vorstellung. Verbinden wir das mentale Bild mit einem Wort wie „inu“ wird das mentale Bild mit dem mehr oder weniger abstrakten Wort verknüpft. Dies geschieht allerdings zunächst im Kurzzeitgedächtnis, so dass man Vokabeln oftmals wieder vergisst. Durch gezielte Reaktivierung der Vokabel wandert das neue Wort in das Langzeitgedächtnis und wird nicht mehr vergessen.
Das zur Theorie. Bei iknow werden Vokabeln in unterschiedlichen Formen abgefragt:
- Die Vokabel wird gesprochen und man muss die korrekte Bedeutung nennen.
- Das Kanji erscheint und man muss die passende Lesung aufschreiben.
- Das Kanji erscheint und man muss die Bedeutung nennen.
- Ein ganzer Satz wird abgespielt und man muss das korrekte Wort eintippen.
Je nachdem ob die Vokabeln korrekt wiedergegeben werden konnte, werden die Antworten mit Punkten bewertet. Iknow wirbt damit, dass die Abfrage der Vokabeln nach einem Algorithmus geschieht, der den Lernerfolgt unterstützt. Das Ziel ist es die Vokabel so zu lernen, dass sie möglichst schnell im Langzeitgedächtnis zur Verfügung steht.
Einige Ausschnitte: Die Startseite von iknow
Auf der Startseite „Home“ setzt man erst mal sein wöchentliches Arbeitspensum fest. Ich lerne momentan max. 7 h pro Woche mit iknow. Unter „My Courses“ werden alle ausgewählten Kurse angezeigt. Unter „Find Courses“ können neue Lektionen ausgewählt werden. Die „Report“-Ansicht zeigt detaillierte Statistiken seiner Lernerfolge an. Iknow verfolgt einen spielerischen Ansatz, so dass man regelmäßig mit Auszeichnungen für seine Erfolge „belohnt“ wird. Rechts unten sieht man seine Medaillen wie „Wöchentliches Ziel erreicht!“ oder „Erste Vokabel gemastered!“.
Der Lernmodus wird gestartet indem man auf „Study“ klickt (siehe Grafik oben). Es öffnet sich ein neues Fenster indem man zunächst auswählt wie viele Vokabeln man lernen möchte. In der unten dargestellten Abbildung habe ich 10 Vokabeln ausgewählt.

Wie viele Vokabeln möchtest Du lernen?
Nach einem Klick auf Start werden die ersten Vokabeln vorgestellt. In der Abbildung unten erscheint die Vokabel „naoru“ oder „治る„. Die Vokabel wird zunächst akustisch wiedergegeben, die Lesung in Hiragana erscheint und schließlich das Kanji. Beim Lernen gehe ich so vor, dass ich zunächst die Vokabel nachspreche und sie mir genau ansehe. Dann höre ich mir die Beispielsätze an. Und schließlich kann man sich die Schreibweise des Kanji’s inklusiver Strichfolge einblenden lassen.

Los geht’s! Die ersten Vokabeln werden vorgestellt.
Klickt man auf „Sentences“ erscheint ein Satz mit Lesung, Vertonung und englischer Übersetzung. Sobald man die Vokabel ausreichend studiert hat und Ihre Verwendung in Sätzen verinnerlicht hat, kann man das nächste Wort lernen.

Zu jeder Vokabel werden Sätze abgespielt.
Die Testfragen werden in unterschiedlichen Modi gestellt. Ein Beispiel: In der unten dargestellten Grafik werden vier Auswahlfelder angezeigt. Vorab wurde ein Verb als Kanji dargestellt. Die richtige Antwort muss nun ausgewählt werden.

Nach kurzer Zeit werden die ersten Quiz-Fragen gestellt.
Brainspeed: Im Spielmodus Vokabeln lernen
Neben dem Study-Modus gibt es die Brainspeed-Applikation. Brainspeed ist ein „Spielmodus“, der es ermöglicht in sehr kurzer Zeit viele Vokabeln zu wiederholen. Durch einen spielerischen Ansatz werden Fragen gestellt und man muss möglichst schnell antworten.

Spielerisch Lernen im Brainspeed-Modus
Die Spielregeln von Brainspeed sind einfach. In der nächsten Abbildung sieht man links die Iknow-Eule. Rechts steht die Frage, ob 危険Gefahr (Danger) oder Sicherheit (Safety) bedeutet. Mit der Tastatur oben/unten wählt man aus. Beantwortet man die Frage korrekt, dann fliegt die Eule höher. Antwortet man falsch, stürzt die Eule langsam aber sicher ab. Mit der Zeit muss man immer schneller antworten und man kommt richtig ins Schwitzen.

Bei zu vielen falschen Antworten stürzt die Eule ab!
Der Brainspeed-Modus ist gut geeignet um viele Vokabeln zu wiederholen. Der Brainspeed-Modus ist kostenfrei auf iknow.jp nutzbar. Also einfach mal ausprobieren.
Dies war ein kleiner Einblick in iknow. Es gibt zahlreiche weitere Funktionen, die leider in diesem Artikel nicht besprochen werden. Mehr kann man auf der Website von iknow.jp erfahren.
Lernhinweis für iknow: Die Kanji
Wenn man die Vokabeln im Kanji-Modus lernt, kann es schnell passieren, dass man sich neue Kanjis nicht merken kann und deswegen die Fragen falsch beantwortet. Eine Empfehlung von mir ist es Kanjis parallel mit Hilfe der Heisig-Methode zu lernen. Mit dem Buch „Die Kanji lernen und behalten 1“ konnte ich bereits viele Hundert Kanjis lernen.
Falls Euch der Artikel gefallen hat oder Anmerkungen aufgekommen sind, freuen wir uns über Eure Rückmeldung!
iKnow.jp ist super ! Ich benutze es jetzt seit 3 Wochen (Jahresabo für 6000 Yen) und lerne im Durchschnitt etwa eine Stunde pro Tag. Ich habe auf diese Weise mehr Wörter gelernt als mit meiner Alternativmethode (Anki Vokabeltrainer). Die allerbeste Methode ist aber immer noch die Wörter aktiv zu benutzen (Gesprochen oder geschrieben) und sie zusammen mit der Grammatik zu lernen. Die Empfehlung, gleichzeitig die Kanji zu lernen habe ich bisher nicht berücksichtigt, bemerke aber dass durch das ständige Verwechseln der Kanji der Lernprozess verlangsamt wird.
Hallo Manou, toll von Deinen Erfahrungen mit iknow zu lesen. Ich habe in der Zeit genau umgekehrt stärker mit Anki gelernt. Aber vielleicht sollte ich auch mal wieder bei iknow vorbeischauen. Viele Grüße